Die häufigsten Fragen zur Osteopathie

In der Öffentlichkeit wird die Osteopathie am häufigsten im Zusammenhang mit Beschwerden des Bewegungsapparates wie z.B. Rückenschmerzen, Nackenschmerzen oder Gelenkschmerzen gesehen. Bei diesen orthopädischen Erkrankungen können osteopathische Behandlungen hilfreich und sinnvoll sein.

Darüber hinaus werden aber auch funktionelle Beschwerden wie z.B. Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Schwindel aus osteopathischer Sicht betrachtet und behandelt. Für diese gibt es häufig keine handfesten medizinischen Befunde, aber oft wird es im Zusammenhang mit dem Rücken oder Nacken gesehen. Durch die andere Sichtweise der Osteopathie kann auch hier oft ein sinnvoller Behandlungsansatz gefunden werden.

WELCHES SIND KLASSISCHE ANWENDUNGSGEBIETE DER OSTEOPATHIE?

Historisch betrachtet ist es spannend, dass die Osteopathen ursprünglich Infektionserkrankungen wie z.B. Durchfall und Grippe behandelt haben. In einem Bericht aus dem Jahre 1919 wird auf die deutlich geringere Mortalitätsrate der an der „Spanischen Grippe“ erkrankten und osteopathisch behandelten Patienten hingewiesen. Natürlich kann man diese Beschreibung nicht auf unsere heutige Situation anwenden, da es inzwischen viele wichtige und sinnvolle medizinische Möglichkeiten zur Behandlung solcher lebensbedrohlichen Krankheiten gibt.

Trotzdem ist die Grundidee der Osteopathie auch heute noch die gleiche: die Wiederherstellung der körpereigenen Anpassungs- und Regenerationskräfte, die Selbstheilung. Dabei spielt neben den unterschiedlichen Geweben auch das Immunsystem eine große Rolle.

Die Osteopathie kann als erste Maßnahme, aber auch begleitend zu anderen medizinischen Behandlungen eingesetzt werden. Besonders bei schweren Pathologien, also ernsten Erkrankungen, kann eine osteopathische Behandlung auch komplementär und ergänzend durchgeführt werden. In jedem Fall streben wir immer einen interdisziplinären Austausch mit allen medizinischen Fächern zur bestmöglichen Behandlung des Patienten an.

weniger Schulterschmerzen durch Osteopathie. Behandlung in Osnabrück

WANN IST KINDEROSTEOPATHIE SINNVOLL?

Werdende Eltern hören oft schon vor der Geburt eines Kindes davon, dass es sinnvoll ist, nach der Geburt einen Kinderosteopathen aufzusuchen. Diese Information erhalten sie oft von Hebammen oder anderen Eltern. Auch im Internet liest man häufig von der Notwendigkeit einer osteopathischen Behandlung für Säuglinge.

Die Idee einer kinderosteopathischen Behandlung ist, dass Säuglinge häufig vor, während oder nach der Geburt besonderen Kräften und Einflüssen ausgesetzt sind, welche die Anpassungsfähigkeit nach der Geburt überfordert. Da gerade im den ersten Monaten die Entwicklung des Kindes in großen Schritten voranschreitet, können kleine Störungen später zu größeren Problemen führen. Dies kann durch eine osteopathische Behandlung im optimalen Fall verhindert werden.

Zum Glück ist allerdings die Natur immer noch der beste Heiler. Das heißt, dass die meisten Kinder sich auch ohne einen geschulten Osteopathen oder anderen Therapeuten gesund entwickeln. In den meisten Fällen sehen wir gesunde Kinder mit kleinen Abweichungen oder Besonderheiten, die allerdings bei Eltern zur Verunsicherung führen. Somit ist es vorher schwer zu sagen, wann ein Besuch beim Kinderosteopathen wirklich notwendig erscheint, oder ob abwarten im individuellen Fall auch ok wäre.

Gerne können Sie sich in jedem Fall auch telefonisch vorab informieren, ob eine Untersuchungstermin sinnvoll erscheint.

Zertifikat Kinderosteopathie Markus Nagel Universität Wales
Zertifikat Kinderosteopathie (Paediatric Osteopathy) Markus Nagel / University of Wales

WER BEZAHLT OSTEOPATHISCHE BEHANDLUNGEN?

Osteopathie ist bis heute keine allgemeine Leistung der Krankenkassen. Deshalb müssen die Behandlungskosten vom Patienten selber getragen werden. Allerdings erhalten immer mehr gesetzlich Versicherte einen Teil der Kosten zurück, wenn sie die Rechnungen einreichen. Häufig wird dabei eine Empfehlung, eine Art Privatverordnung, zu einer osteopathischen Behandlung von einem Arzt benötigt. Diese kann sowohl von Haus- als auch Fachärzten ausgestellt sein. Eine aktuelle Liste der unterstützenden Kassen finden Sie auf der Seite Osteokompass.

Darüber hinaus werden osteopathische Behandlungen von den meisten Privat- und Zusatzversicherungen sowie den Beihilfeträgern übernommen, wenn die Rechnung über die Heilpraktikergebührenordnung (GebüH) erstellt wird. Dabei gibt es unterschiedliche Tarife.

Bitte informieren Sie sich vorab bei Ihren Krankenkassen über die Möglichkeit der Kostenerstattung.

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